Dijon war auch ein Ausflug wert
Nachdem die Verantwortlichen des neuen Pirelli Touring Car Masters (STM) sich nach „Dijon1“ über Ostern entschieden haben, den SM-Lauf in Most auszulassen, um eben eine Woche später wiederum auf der beliebten Rennstrecke im nahegelegenen Burgund anzutreten, wusste noch niemand, mit welchem Prachtswetter und welch schönen Kämpfen sie belohnt würden.
Die bewährten Organisatoren des Rallye du Valais boten den Tourenwagenpiloten eine Vorzugsstellung, wie sie sonst nur dem grossen Harst von Renault-Piloten gebührt.
Zwölf STM-Piloten meldeten sich spontan zum Start. Nebst den bekannten Porschefahrern Calderari, Menotti, Morros Juan (Vater) und Sandro (Sohn) und Zumstein, mischten auch heftig Dubler auf seiner geschichtsträchtigen ex Scuderia Filipinetti-Corvette, Ruch auf seinem Ferrari, Wyser auf dem bärenstarken Audi und Büeler auf Seat kräftig am Geschehen mit. Die langsameren Tourenwagen wie die beiden schönen Honda von Zbinden und der Diesel-Alfa von Gastfahrer Kieber belebten dafür das Feld in optischer und akustischer Hinsicht. Dies sehr zur Freude der spärlichen Zuschauer.
Aeltester STM-Gentlemendriver war einmal mehr Max Theiler (75) auf seinem Porsche GT3.
Im freien Training und im anschliessenden Zeittraining wurde einem schnell klar, wer um den Sieg fahren wird: Sandro Morros auf GT3 entpuppte sich wahrlich zum Shootingstar. Mit seinem GT3 Cup weiss er umzugehen wie ein Violinspieler: fortissimo und zart, unbeeindruckt und linientreu. Von der Pole aus fuhr er im 14-Runden Rennen einem beieindruckenden Start-Ziel Sieg entgegen. Anfangs kämpfte Calderari und Zumstein um Platz zwei, Zumstein musste aber relativ rasch infolge übermässiger Reifenabnützung die Segel streichen, so dass Calderari Gesamtzweiter wurde und seine Division klar gewann. Zumstein wurde Dritter vor Wyser und Juan Morros. Toni Büeler hätte aufgrund seiner schnellen Trainingszeit locker Fünfter werden können, wäre ihm nicht kurz nach dem Start die Motorhaube aufgesprungen. Ein Nothalt mit anschliessender, sehr beeindruckender Verfolgungsfahrt, brachte ihn schliesslich hinter Menotti und Dubler auf Platz Acht. Pechvogel der Serie war einmal mehr René Ruch auf Ferrari, in Varano musste er vorzeitig infolge eines Kühlerdefektes abreisen und nun in Dijon brach ein hinterer Stossdämpfer. Nur knapp konnte er einen Abflug verhindern und Wyser ebenso knapp einer möglichen Kollision aussweichen. Die STW-Fahrer Balz und Edy Kamm, Lüthi, Ulrich und Praschinger werden am FRC-Goldpokalrennen wieder antreten.
Das Zwischenklassement des Swiss Touring Car Masters lautet nun neu
1. Zbinden | 95 Punkte |
2. Calderari | 85 Punkte |
3. Kamm Edy | 79 Punkte |
4. Nadlinger | 70 Punkte |
5. Menotti | 66 Punkte |
6. Morros Sandro | 64 Punkte |
Das nächste Rennen findet anlässlich des SM/FRC-Goldpokalrennens in Hockenheim statt, 8./9. Juli.