Rückblick Läufe 3+4 in Varano

13. – 14. Mai 2006

Die Tourenwagenpiloten boten erneut Racing vom Feinsten

Nach dem tollen Einstand der STM in Dijon zeigte sich das Feld in Varano leider reduziert. Fahrer wie Mike Fenzl, Charly Renz und Peter Rikli waren andersweitig in Rennen engagiert. Trotzdem wurde erneut toller, sonorer Motorsport geboten. Hatten die Porsche in den Läufen 1 + 2 in Dijon noch dominiert, so schlugen in Varano die Supertourenwagen eindeutig und eindrucksvoll zurück. Beide Rennen konnte der letztjährige Trophy-Sieger Edy Kamm im exBTCC-Vauxhall Cavalier souverän für sich entscheiden.

Comback von Lüthi

Opposition gab es vorallem durch Hansjürg Lüthi in einem Schwesterauto des Siegers. Der Namensvetter von Motorrad-Weltmeister Tom, beide wohnhaft in Linden/BE, hatte noch zu Saisonbeginn infolge beruflicher Ueberlastung sein Auto an Marco Calderari ausgeliehen. Dieser zog es wieder vor, seinen frisch revidierten Porsche 965 Turbo einzusetzen. Lüthi fuhr aber erstaunlich schnell und hat während seiner Rennpause überhaupt keinen Biss verloren. Im Gegenteil, er sagte seinem Kollegen Kamm den fairen Kampf an.

Danke, Namensvetter

Der 2004er Siegfahrer Balz Kamm fuhr nicht wie ursprünglich vorgesehen den exDTM-Astra, sondern den bewährten Opel Vectra STW. Da dies bis zum Nennschluss nicht sicher war, blieb die Zeit zur minutiösen Fahrzeugvorbereitung eben nicht. So wurde der zwei Jahre unbenützte Supertourer erst auf dem Rennplatz überhaupt abgestaubt und mit Geschirrspühlmittel gewaschen. Leider gab die Kupplung nach dem ersten Rennen den Geist auf und die Entscheidung fiel dem üblichen Siegfahrer Balz Kamm nicht leicht, das Overall zu wechseln und zusammen mit seiner Partnerin kurz vo Feierabend den Motor auszubauen. Die vorhandene Reservekupplung war dann relativ schnell eingebaut, aber alles nur dank dem Umstand, dass sein Namensvetter, quasi Nachbar und langjähriger Rivale, dem Balz tatkräftig behilflich war. Wäre an diesem Rennsportweekend ein Fairplay-Preis ausgeschrieben worden, so hätte Edy Kamm den mit Sicherheit gewonnen ……. und auch verdient. Im zweiten Rennlauf fiel leider dann Balz Kamm aus, als schon in der ersten Runde eine Aufhängung an seinem STW-Opel brach. Schade, alle haben sich auf diesen Kampf gefreut zwischen Balz Kamm und Hansjürg Lüthi.

Ferrari mit Wasserverlust

Pech auch für Rene Ruch im leuchtend orangen Ferrari F355 GT. Der Münsinger Sportwagen-Garagist hatte im ersten Heat die Porsche noch ärgern können, dann erzwang ihn ein Kühlwasserleck den Nichtstart. Vorzeitig reiste er dann traurig zurück in seine Heimat. Dafür schenkten sich Marco Calderari im 965er Porsche Turbo und Hans Nadlinger im Porsche Kompressor während der Gesamtdistanz von 15 Runden überhaupt nichts. Eine grosse Freude war es zu sehen, wie keiner dem anderen auch nur einen Zentimeter schenkte und nur durch eine kleine Unaufmerksamkeit Calderaris ist es Hans Nadlinger gelungen, seine über 100 Mehr-PS zu mobilisieren und seinen Kollegen zu überholen.

Schönheitspreise für Pergolini und Zbinden

In der kleinen Tourenwagenklasse hielt FRC-Pilot Stephan Zbinden auf Honda Civic (240 PS) seinen Verfolger Dario Pergolini auf Alfa Romeo 147 (180 Diesel-PS) knapp in Schach. Dafür ernteten die beiden für ihre Fahrzeuge in „Concours Conditions“ viel Lob.

Beim nächsten CH-Lauf im tschechischen Most (2. – 4. Juni) wird das Swiss Pirelli Touring Car Masters nicht am Start sein. „Die über 1000km Anfahrt wollten nur gerade sechs Fahrer auf sich nehmen“, erklärte Promoter Kuno Schär. Dafür wird am 11. Juni, also nur gerade eine Woche später, in Dijon zum STM-Lauf 5 gestartet und mit über 20 Fahrzeugen gerechnet.