Fahrer aus ganz Europa kamen ins sonnige Wein-Waadtland. Stargast war Formel 1 Pilot Sébastian Buemi.
Von 1953 bis 1971 gehörte „Ollon-Villars“ zu den bedeutendsten Bergrennen Europas. Tagessieger der ersten beiden Ausgaben von 1953 und 1956 war der legendäre Willy-Peter Dätwyler, zuerst auf Alfa Romeo 4500C, danach mit einem Ferrari 250GT. Mit Jean Behra (1958 auf Porsche 1500), Edgar Barth (1960 auf Porsche F2), Jo Bonnier (1962 auf Porsche F1 und 1963 auf Ferguson), Gerhard Mitter (1967 auf Porsche 910 Bergspyder), Peter Schetty (exFerrari Rennleiter, 1969 auf Ferrari 212E) und François Cevert (1971 auf Tecno F2) haben lauter renommierte Piloten damals die Tagessiege errungen. Der sympathische Franzose Cevert stellte bei der letzten Austragung mit 3’47,04 und 125,875km/h den bis heute gültigen Rekord für die knapp über 8km lange Bergstrecke auf.
Am 18./19. September 2010 ging es nicht auf Zeit sondern um die Show und Präsentation schönster und historisch wichtigen Rennfahrzeugen. Der 5. Historic Hillclimb „International Motor Race“ lockte wiederum über 300 Fahrer mit Motorräder und Rennfahrzeugen aus ganz Europa an. Nicht zuletzt dank des schönen Wetters säumten Tausende Zuschauer die bestens gesicherte Bergrennstrecke vom Weindorf Ollon zum mondänen Kurort Villars.
Stargäste waren die Profis Sébastian Buemi und Natacha Gachnang, bei denen es sich um Enkelkinder des bald 80-jährigen OK-Ehrenpräsidenten und früheren Rennwagenpiloten Georges Gachnang aus Aigle handelt. Buemi selbst konnte nur am Samstag dabei sein, und wenn er nicht Autogramme verteilte, sass er am Steuer des Cregga-Maserati Sportprototyps seines Grossvaters. Cousine Natacha gab dem modernsten Auto die Sporen, einem Oreca-GM V8 des Pole-Vision Teams aus Gruyère.
Bis auf den Abflug einer Alpine A110, die nach dem Bruch der Aufhängung unkontrollierbar in die Weinreben flog und dann ein Sicherheitsfahrzeug traf, verlief die schöne Veranstaltung unfallfrei. Die Zuschauer waren des Lobes voll über die Arbeit des enthusiastischen OK’s und fragen bereits heute nach der sechsten Auflage des „Historic Hillclimb Ollon-Villars“.
Das Team des ehemaligen Abarth-Werksfahrers und Besitzer einiger Abarth Rennsportwagen, Engelbert Möll (selbst auch früherer Teilnehmer des legendären Berg-EM-Laufes) wartete gleich mit sechs geschichtsträchtigen Rennfahrzeugen auf. Auserwählten Piloten überliess er seine bestens gewarteten und sich im absolut originalen Zustand befindenden Preziosen. So fuhren Hans-Markus Huber (Abarth 3000 V8 Proto, 1970), Kuno Schär (Abarth SE021 2000 Proto, 1970), Ernesto Piccirilli (Abarth 2000 Sport 4-Fari, 1968), Peter Maron (Abarth 2000 OT, 1968), Ottavio Stevan (Abarth 1000 SP, 1966) und Manfred Schüpbach (Abarth 1000 TCS, 1968) zur Freude der vielen Zuschauer, eben diese Raritäten den Berg hoch – laut und schnell wie damals!